Köln - Eine Liebesgeschichte...

Die Nacht ist feucht. Es war eine lange Nacht und viel zu früh für den Tag.

 

Beim Überqueren der Hohenzollernbrücke liegt der Mief vom Vortag noch in der Luft. Eine verbrauchte Stadt, die sich im Laufe der Nacht wieder erneuert, um zu neuem Leben zu erwachen. Kaum Menschen unterwegs. Dort geht jemand mit seinem Hund. Ein Jogger läuft seines Weges, und in der Ferne hört man ein Martinshorn. Eine Stadt, die nie zu schlafen, scheint, aber dennoch in leisen Tönen verfällt, um ihre Dunstglocke wie ein Schutzschild über sich selbst zu werfen.

 

Im Nebelschleier geht man vorbei an all diesen Liebesschlössern, die irgendwann einmal vor gefühlten 50 Jahren angefangen hatten, dort ihren Platz zu finden. Mittlerweile sind sie nicht mehr zählbar und hängen von Liebespärchen aus aller Welt dort.

 

Hier ist so ziemlich die Mitte, der zentrale Punkt, von dem sich aus Köln wie ein Fächer ausbreitet und mittlerweile rund 1 Million Einwohner aufweisen kann. Es ist die Spitze des Eisberges. Ihre Verästelungen in die verschiedenen Vierteln (Veedel) lässt sie so stark verwurzeln, dass Köln wie eine alte Eiche ihre Blätter nicht fallen lässt und noch genügend Raum bietet, um seine Arme gegenüber Fremden ausbreitet und sie in sich aufnimmt.

 

Eine Stadt, die immer zu lächeln scheint und eine riesige Portion an Humor mitbringt. Eine Stadt die über sich selbst lacht und manches auch nicht so ernst nimmt. Eine Stadt, die umarmt. Keine reiche Stadt, vielleicht oft auch schmutzig mit unzähligen Graffitis.

 

Ich bin ein Kind dieser Stadt, hier geboren. Eine von einer Million. Aber dennoch so wahrhaftig ein Teil dieser Stadt mit all meinen Freuden und Tränen.

 

Wenn man in dieser Stadt lebt, scheint einem alles normal. Man lebt diese Stadt. Man hinterfragt nicht. Bis man Menschen kennenlernt, die Köln als etwas anders in ihrer Art erleben. Eine Stadt, die ständig feiert, deren Bewohner meist gut gelaunt durch den Tag gehen. Die Blumenhändlerin erzählt ihre Lebensgeschichte, während sie die Blumen zu einem Kunstwerk verziert. Man geht mit einem Lächeln aus dem Laden.

 

Köln macht es den Menschen leicht, sich hier wohlzufühlen.

 

Schon lange bin ich fotografisch unterwegs. Immer wieder zieht es mich in die vereinzelten Veedel, um Fotos zwischen Beweglichkeit und Stillstand entstehen zu lassen.

 

Kölle ist ein Gefühl!

 

 

 

Ich wünsche mir, Dich daran teilhaben lassen zu können in der Hoffnung, dass meine kleine Reise Dir gefällt.

 

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